Das Zauberwort ist Perspektivenwechsel! Vielleicht kennst du das auch: Jeder Tag fühlt sich gleich an?! Dieselbe Routine, dieselbe Arbeit – dieselben Gedanken?! Dann ändere es und sieh dir mal deine ganze Welt mit „anderen“ Augen an. Und du wirst überrascht sein, wie sich auf einmal die Türen zu einem neuen Leben und Erleben öffnen. Aber was genau bedeutet eigentlich, die Perspektive zu wechseln? Und wie genau stellt man das an? Diesen Fragen gehen wir hier auf dem Grund. Es bleibt spannend!
Wie kommt meine Sichtweise eigentlich zustande?
Die Sichtweise – also die Perspektive – ist eine sehr persönliche Wahrnehmung und Bewertung. Sie ist dafür verantwortlich, wie ich etwas sehe, wie ich etwas bewerte und wie ich dann anschließend handele. Aber wie kommt es genau dazu, dass ich eine Situation oder ein Gespräch als positiv oder negativ beurteile? Nun, da müssen wir ein bisschen ausholen. Denn unsere Sichtweise haben wir uns meist gar nicht selbst ausgesucht und das Ganze hat mit viel Training zu tun.
Wir tragen einen dicken Rucksack an Erfahrungen mit uns rum
Unbestritten haben wir alle im Laufe der Jahre viele Erfahrungen sammeln dürfen. Und das hat schon ganz früh begonnen. Denn es waren all die Situationen seit Kindesbeinen in der Familie, mit den Freunden, in der Schule und dann im Beruf, die uns diese Erfahrungen haben erleben und sammeln lassen. Wir haben uns dann die bestmögliche Art zu denken und zu handeln antrainiert, damit wir uns bestmöglich durch alle möglichen Situationen und Beziehungen hindurch manövrieren konnten. Jedoch verändern sich die Umstände im Leben. Und was als fünfjähriges Kind ein tolles Verhalten war, um an die gewünschte Anerkennung der Eltern zu kommen, wirkt höchstwahrscheinlich im Berufsleben mit Mitte dreißig gar nicht mehr so dolle beim Chef.
Und jeden Morgen grüßt das Murmeltier
All diese gesammelten Erfahrungen und Emotionen sind tief in uns abgespeichert. Tritt eine „ähnliche“ Situation auf, die wir irgendwann im Leben schon einmal erfolgreich nach unserer Sicht gemeistert hatten, dann rufen wir diese Verhaltensmuster immer wieder ab. So, wie in dem zuvor beschriebenen Beispiel. Und es sind nicht nur unsere Erfahrungen, die unsere Bedürfnisse erfolgreich gestillt haben. Es sind vor allem unsere Erfahrungen, in denen wir nicht so erfolgreich waren. Und gerade diese machen es, dass uns heute unser Verstand sagt, was gut und was schlecht ist.
OK – verstanden! Und jetzt?
Wenn ich in meinem Leben heute unzufrieden mit etwas bin oder immer wieder auf dieselben Schwierigkeiten stoße, dann ist ein Perspektivenwechsel angesagt. Wie oft hast du den Satz in einem Gespräch gehört: „Das sehe ich aber ganz anders als du!“. Die Kunst besteht eigentlich darin, eine Situation, einen Menschen oder ein Gespräch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten. Also ganz ohne unsere emotionalen und gedanklichen Filter der bisherigen persönlichen Erfahrungen. Aber auch ohne den egoistischen Filter unserer eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Denn hier liegt der Schlüssel: Ich verstehe, dass es allein ich bin, der/die es so empfindet, sieht, bewertet und handelt.
Das zu ändern, ist aber leichter gesagt als getan
Kann schon sein – muss aber nicht. Denn mit einem guten Sparringspartner an der Seite läuft´s meist erstaunlich gut. Das erlebe ich jeden Tag aufs Neue. Und ich selbst bin immer wieder erstaunt, in welch kurzer Zeit sich die Menschen, die ich begleiten darf, von Altlasten befreien und eine neue Sicht aneignen. Ich bin sogar inzwischen davon überzeugt, dass der Austausch und das Coaching mit einer völlig unbeschriebenen, dritten Person sehr wirkungsvoll sind. Sei es ein Psychologe, ein medialer Berater oder ein Mediator, um nur einige zu benennen. Versuch´s einfach mal, es wird sich lohnen.