Dankbar zu sein, ist das perfekte Heilmittel gegen Frust, Angst, Neid und Ärger. Denn das Tolle an unseren Gefühlen ist, dass sie nicht so einfach vereinbar sind. Ich kann nicht gleichzeitig wütend und glücklich sein. Und darin liegt schon ein wichtiger Schlüssel, warum uns ein echtes und simples Dankbarsein ganz neue Horizonte in unserem Alltag eröffnet. Ich habe das in diesem Artikel einmal näher beleuchtet, denn wer will nicht optimistischer, glücklicher, einfühlsamer, fitter und belastbarer durchs Leben gehen. Neugierig? Dann lass uns gemeinsam auf die Entdeckungsreise gehen.

Mit Sicherheit kennen wir alle diese Tage, die es in sich haben. Gefühlt stolpert man von einem Missgeschick ins nächste Fettnäpfchen, um sich dann in einem neuen Malheur wiederzufinden. Klar ist nicht jeder Tag gut, aber jeder Tag hat etwas Gutes.

Vielleicht stellt sich bei der genauen Betrachtung der gesammelten Pleiten-, Pech- und Pannenstorys des Tages heraus, dass wir eigentlich schon morgens mit dem linken Fuß aufgestanden sind und die negativen Gedanken direkt mit in den Tag genommen haben. Das hatte dann den super Effekt, dass uns das Leben sofort die Quittung für unsere negative Erwartungshaltung gegeben hat.

Aber wie wäre der Tag denn verlaufen, wenn wir kurz innegehalten und uns auf etwas Schönes besonnen hätten, wofür wir eine echte Dankbarkeit verspüren? Vielleicht hätte dann das Drehbuch unseres vermeintlich schlechten Tages eine ganz andere Wendung genommen.

Aber was ist eigentlich mit Dankbarkeit gemeint?

Dankbarkeit ist mehr als das „Dankeschön“, wenn uns jemand einen Gefallen getan hat. Die Floskel nutzen wir während eines Tages häufig und mehr oder weniger beiläufig. Letztlich ist sie ein Zeichen für die gelungene Erziehung unserer Eltern und eine Höflichkeitsgeste.

Echte Dankbarkeit ist jedoch anders – sie ist eine Lebenshaltung. Sie bestimmt, wie wir uns, das Leben und unsere Umwelt wahrnehmen. Vielleicht wird es mit dieser kleinen Übung einfacher zu verstehen, was mit Dankbarkeit tatsächlich gemeint ist:

Überlege dir bitte spontan drei Dinge, für die du genau jetzt dankbar bist. Falls dir innerhalb von 5 Sekunden nichts durch den Kopf geht, dann wirst du merken, dass es vielleicht gar nicht so einfach ist, wie du dachtest. Denn die meisten von uns machen sich viel zu selten Gedanken darüber und vieles in unserem Leben wird einfach als eine Selbstverständlichkeit gesehen.

Also, was bedeutet jetzt genau Dankbarkeit?

Wer mit einer dankbaren Grundhaltung durch sein Leben geht, nimmt bewusst wahr, empfindet eine hohe Wertschätzung und eine tiefe Anerkennung für das, was ihm ein positives Gefühl schenkt. Das können die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut sein, die netten und anerkennenden Worte eines Arbeitskollegen, die feste Umarmung eines lieben Menschen oder das freundliche Lächeln eines Fremden im Supermarkt.

Dankbarkeit heißt, den Augenblick, die Situation oder Gegebenheit und die Menschen sowie Tiere und einfach alles um uns herum als ein Geschenk wahrzunehmen. Und eben nicht als eine Selbstverständlichkeit.

Dankbarkeit ist sehr eng verknüpft mit Glück

In diesem Punkt sind sich Wissenschaft und Psychologie einig: Unsere Einstellung zum Glück wird dadurch beeinflusst, wie viele glückliche Momente wir bewusst erleben. Worauf wir uns konzentrieren, genau das leben wir intensiver. Wenn wir also dankbar sind und uns auf die positiven Aspekte des Lebens konzentrieren, dann sind wir automatisch glücklicher.

Damit steht Dankbarkeit auch in einem sehr engen Zusammenhang mit Achtsamkeit. Denn Dankbarkeit ist eine Form der Achtsamkeit gegenüber sich selbst und seinem eigenen Umfeld. Wir erkennen in den „kleinen Dingen“ des Lebens die „großen Wunder“, die uns mit Glück erfüllen. Ganz im Sinne des Zitats von Francis Bacon: „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“

Darum ist Dankbarkeit wichtig

Dankbarkeit verändert unser gesamtes Leben und es ist ein positives Gefühl, das uns wie ein Grundton durch die Melodie des Lebens führt. Anders als bei einer negativen Lebenseinstellung, in der die Welt meist grau und trist wirkt, gibt uns Dankbarkeit ein positives Lebensgefühl voller Klang, Farben und Heiterkeit.

Diese dankbare Lebenshaltung lässt uns optimistischer, einfühlsamer, gesünder und belastbarer werden. Sie lässt uns selbst noch das Gute im Schlechten sehen und ändert unsere Perspektive komplett. Das liefert uns neue Erkenntnisse und Einsichten, die unseren Horizont erheblich erweitern. Schon das Genie Albert Einstein sagte: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind!“ Wie wahr!

Mit Dankbarkeit erleben wir nicht nur kurzfristig ein tiefes Gefühl des Glücks, der Befriedigung oder Freude. Das Glücksgefühl wird mit der Zeit zu einem Zustand, was bereits die Wissenschaftlerin Barbara Fredrickson in ihren Studien nachweisen konnte. Sie nennt es „Broaden-and-Built-Effekt“.

Und diese positiven Effekte ergeben sich, wenn wir echte Dankbarkeit leben:

  • Wir wertschätzen unser Leben wieder mehr und werden selbstbewusster.
  • Wir strahlen von innen mehr Zufriedenheit aus und wirken anziehender auf andere.
  • Wir können Versuchungen besser widerstehen, weil wir sie nicht mehr brauchen.
  • Wir reagieren auf Veränderungen mit weniger Stress und haben weniger Ängste.
  • Wir erkennen in jedem Moment mehr Chancen und Möglichkeiten.
  • Wir werden gelassener gegenüber Krisen und können sie schneller bewältigen.
  • Wir ebenen den Weg in ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben.

Was ändert sich in unserem Leben, wenn wir dankbar sind?

Wie wertvoll Dankbarkeit in unserem Leben ist, haben sich bereits einige wissenschaftliche Studien aus dem psychologischen und medizinischen Bereich gewidmet. Und die Ergebnisse lassen erstaunen. Hier einige Beispiele:

-> Dankbarkeit stärkt unser Herz

Das Risiko für einen Herzinfarkt sinkt, die Herzfrequenzvariabilität erhöht sich und die Beschwerden von Patienten mit Herzinsuffizienz verringern sich.

-> Dankbarkeit hilft gegen Schlafstörungen

Leichter einschlafen und besser sowie tiefer durchschlafen. Schlafstörungen werden verringert und die Leistungsfähigkeit nimmt zu.

-> Dankbarkeit hilft gegen Depression und Angststörungen

Durch aktive Dankbarkeit werden zusätzlich zahlreiche Gehirnregionen aktiviert. Je öfter und regelmäßiger das Gefühl von Dankbarkeit verinnerlicht wird, desto nachhaltiger verändert sich das Gehirn und ein neues positives Lebensgefühl stellt sich ein.

-> Dankbarkeit senkt Stress

Einfach stressresistent werden, indem der empfundene Stress reduziert wird. Dadurch wird auch eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber psychischen Erkrankungen erzielt.

Ich persönlich bin davon überzeugt, dass wir alle in unseren Leben viele Gründe haben, um dankbar sein zu können. Manche sind offensichtlich und andere sind etwas versteckter. Und genau diese gilt es zu ergründen.

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